Skip to main content

Associação Dom Bosco stellt sich vor

Die Associação Dom Bosco stellt sich vor

Die Associação Dom Bosco wurde im Jahr 2001 von Padre Cristoforo Testa zusammen mit einigen Angehörigen der Pfarrei São Cristovão ins Leben gerufen, denen es vor dem Hintergrund der sozioökonomischen Situation im Stadtteil São Cristovão ein Anliegen war, mit Menschen zu arbeiten, die außerhalb unserer Gesellschaft oder am deren Rand stehen.
In der Anfangsphase war diese Arbeit auf den Gesundheitsbereich ausgerichtet, in Form von unterschiedlichen Versorgungsangeboten durch medizinisches Personal aus verschiedenen Fachrichtungen. Als sich dann die Lage der Bewohner des Viertels durch diese individuellen Hilfsmaßnahmen allmählich besserte, tauchten andere gesellschaftliche Herausforderungen auf, die nach einer angemessenen und wirksamen Antwort verlangten.
São Cristovão stand in dem Ruf, einer der gewalttätigsten Stadtteile Salvadors zu sein. Daten des brasilianischen Statistikamts IBGE (2007) zufolge stieg die Zahl der im Drogenhandel involvierten Kinder und Jugendlichen in beängstigender Weise. Vor diesem düsteren Hintergrund wurde die Idee der Errichtung von Kinderkrippen und Gemeindeschulen in den größten Armensiedlungen am Rand des Stadtbezirks geboren, getreu dem Motto “Leben für alle”. Derzeit sind in der „Creche São Paulo“ 30 Kinder ganztags untergebracht, in der „Creche Providencia Divina“ 27 Kinder, im Gemeinschaftszentrum „Fábio Sandei“ 42 Kinder und in der Gemeindeschule „Padre Pesce“ 85 Kinder, wobei im Schichtbetrieb, also morgens und vormittags sowie nachmittags abends unterrichtet wird.
Auf dieser langen Wegstrecke der Liebe, Solidarität und Errettung der menschlichen Würde ist uns allmählich klar geworden, dass sich unser Auftrag auf die ganze Familie erstreckt, denn wir glauben, dass Lebensglück und Selbstverwirklichung des Menschen auf den familiären Strukturen beruhen. Und so sind wir zu der Überzeugung gelangt, dass wir für die Aufnahme, die Arbeit mit und die Erziehung unserer Kinder und Jugendlichen hin zum Guten, im Kreise ihrer Angehörigen, größere, besser geeignete Räumlichkeiten benötigen. Auf diese Weise entstand das Gemeinschaftszentrum „Centro Social Fábio Sandei“ als Dreh- und Angelpunkt, wo die Gesamtheit unserer Aktivitäten für das Leben und dessen Schutz unter einem Dach zusammengefasst sind.
Voller Dankbarkeit dürfen wir erkennen, dass die über 184 in unserem Projekt betreuten Kinder und Jugendlichen Wegbereiter der Entwicklung hin zu einer neuen, gerechteren und egalitären Gesellschaft sind und als solche zur Errichtung der von Papst Johannes Paul II. so sehnlich herbeigewünschten “Zivilisation der Liebe” beitragen können.
Rufen wir uns die Geschichte unseres Vereins in Erinnerung, so entsteht der Wunsch, unsere Kräfte noch stärker für dieses schöne „Werk Gottes“ einzusetzen, zum Wohle der Menschheit und in dem Vertrauen darauf, dass Gott uns stützt, Halt gibt, stärkt und erleuchtet, denn wir wissen, “dass wir bisher noch wenig, ja fast nichts getan haben” (Hl. Franz von Assisi).
Unsere Vision:
Einen Beitrag zur Errettung und umfassenden Bereicherung des Lebens inmitten der Armen und Ausgeschlossenen (Kinder, Jugendliche und deren Familien) der Gemeinde São Cristovão zu leisten, mit dem folgendem Motto als Leitbild: “Damit alle das Leben haben und es in Fülle haben” (Joh. 10,10).
Unsere Aufgabe:
Planen, weiterentwickeln und Antworten auf die gesellschaftlichen Herausforderungen für Kinder, Jugendliche und deren Familien in der Armensiedlung São Cristovão geben, damit das Leben dieser Menschen durch die Förderung von Bildung, Gesundheit, Ernährung und Freizeit bereichert und jedem einzelnen die ihm zukommende Würde zuteil wird.

Zusammenfassung des Berichts der Aktivitäten der Associação Dom  Bosco für das Jahr 2013

„Wir behandeln unsere Schüler wie Kinder, und stellen ihnen unsere Dienste zur Verfügung, ohne sie zu dominieren.“ (Dom Bosco).  Es gibt 2 Kinderkrippen, die sich in verschiedenen Häusern des Stadtteils São Cristovão befinden. Dort werden 27 bzw. 30 Kleinkinder (2-4 Jahre) ganztags von 7:00 bis 16:30 Uhr von jeweils 3 Erzieherinnen betreut. Im Folgenden sollen die Stimmen von zwei Erzieherinnen wiedergegeben werden: „Die Bedeutung dieser Arbeit liegt für mich in der Liebe und der aktiven Zuneigung, die wir jedem einzelnen Kind zukommen lassen.“ (Nívea). „Die Anerkennung durch die Kinder, die diese Krippe besuchten, und die heute erwachsen sind, erlaubt mir zu verstehen, dass diese Arbeit, außer mir selbst gut zu tun, auch meinem Leben Sinn gibt.“ (Vera). Diese beiden Krippen befinden sich  in verschiedenen Häusern des Stadtteils São Cristovão.

Im Centro Fabio Sandei selbst wird vormittags 42 Kindern von 3 bis 6 Jahren von 5 Erzieherinnen eine professionelle Erziehung angeboten, inklusive Alphabetisierung. Nachmittags wird 20 Kindern Tanz und Kunsthandwerk nahe gebracht. Später  gehen die Kinder auf andere Schulen, 10 von ihnen werden dann im Alter von 7 bis 11 Jahren für ein Kunsthandwerkprojekt der SESC (Sistema Educacional de Serviço do Comercio) ausgewählt, wo sie u.a. in Malerei und Stoffbearbeitung unterrichtet werden.

In einem weiteren Ortsteil, der Gemeinde Yolanda Pires, wird in der Escolinha Padre Pesce 85 Kindern im Alter von 3 bis 6 Jahren Vorschulerziehung von 5 Erzieherinnen von 8:00 bis 16:30 Uhr angeboten. Bemerkung der Leiterin der Schule, Josefa: „ Für die Gemeinde ist dieser Raum sehr wertvoll, da dort bevorzugt Kinder von Eltern untergebracht werden, die nicht in der Lage sind, eine private Schule zu bezahlen.“

Im Centro Fabio Sandei werden mit Unterstützung der SESC (Sistema Educacional de Serviço do Comercio), die die Professoren schickt, folgende 6-monatige Kurse von 3. Juni bis 13. Dezember 2013 für Jugendliche, meist ab 16 Jahren angeboten:

  • Dienstagnachmittag: Der Kurs „Lerne, Produziere und Verkaufe“ arbeitet mit verschiedenen Arten von Kunsthandwerk wie Häkelarbeit, Stickerei, Tuchmalerei, Herstellung von Puppen etc. Die dort zugelassenen 15  Mädchen sollen lernen selbständig zu arbeiten, und die Produkte selbst herstellen und vermarkten zu können. Die Zielgruppe sind Mädchen, die schon Erfahrungen mit Kunsthandwerk gesammelt haben.
  • Mittwoch: Kunsthandwerkkurs von 8:30 bis 11:30 Uhr für 15 Personen, bei dem mit Steinen gearbeitet wird. Taschen, Sandalen, Stickereien für Hemden werden hergestellt. Die Teilnehmer kaufen das Material, das dann verarbeitet wird.
  • Donnerstag; Kochkurs von 8:30 bis 11:30  für 25 Personen, die lernen doces finos e salgados (süßes und salziges Gebäck) herzustellen. Von 13:30 bis 16:30 findet für 18 Personen ein Bäckerkurs statt. Wie auch bei den anderen Kursen sollen die Kursteilnehmer für den Arbeitsmarkt vorbereitet werden.
  • Freitagnachmittag: Serigraphie Kurs für 5 Personen, die lernen, Hemden zu bedrucken. Man versucht ein Logo bzw. eine Marke zu entwickeln, die Hemden zu produzieren und zu verkaufen.

Weitere Kurse am Mittwoch und Freitag von 14:00 bis 17:30 Uhr finden mit einer französischen Einrichtung statt, dem Instituto Clara Amizade, das mit Mädchen / Frauen zwischen 12 und 25 Jahren arbeitet, und der Vorbereitung für den Arbeitsmarkt dient: Es werden Stickerei und HHH    Häkelkurse (20 Mädchen), Malerei I und II (45 Mädchen), Maniküre und Pediküre (18 Mädchen) und Schneider - Kurse (18 Mädchen) für insgesamt 101 Mädchen vom 20. März bis 30. November 2013 durchgeführt.

Seit Anfang Juli 2013 wird ein Mosaikkurs mit der NGO Meu Brasil und dem Unternehmen ODEBRECHT durchgeführt. Anfangs werden 15 Schüler in den Techniken des Mosaiklegens unterrichtet, um dann eine eigene qualitativ hochstehende Arbeit durchführen zu können.

Im Centro Fabio Sandei wird außerdem ärztliche und rechtliche Beratung für die Bewohner des Stadtviertels São Cristovão angeboten:

  • Zahnarztbehandlung kostenlos für Kinder und Jugendliche Des Zentrums sowie Menschen aus der lokalen Gemeinde, und zwar jeden Dienstag- und Donnerstagmorgen, sowie 14tägig am Montag und Freitag den ganzen Tag.  2 Zahnärzte behandeln so mehr als 100 Personen pro Monat.
  • Mit zwei Gesundheitsposten in São Cristovão bestehen Absprachen darüber, die von der Associação Dom Bosco betreuten Kinder und deren Familienangehörige behandeln zu lassen.
  • Seit Dezember 2011 wird kostenlose rechtliche Beratung angeboten im sog. Balcão de justiça e cidadanía. Ziel ist die Beratung z.b. im Falle der Klärung von Vaterschaft und damit verknüpften Zahlungen, Gewalttätigkeit gegen Frauen und Kinder, Scheidung und anderen legalen Problemfällen. Diese Beratung findet von Montag bis Freitag morgens von 8 bis 11 Uhr 30 statt. 20 Personen sollen am Tag beraten werden. Dies erfolgt in Zusammenarbeit mit der Landesregierung und einer privaten Universität, der Faculdade Monte Soriano. Es nehmen teil: ein Richter, 2 Praktikanten im Bereich Verwaltung, sowie ein Rechtsanwalt, der die Arbeit koordiniert.

Weitere Aktivitäten der Associação Dom Bosco im Centro Fábio Sandei sind Kirchengemeindetreffen, die meist an Wochenenden stattfinden. Dazu gehört das halbjährliche Treffen des Kirchengemeinderates, das Treffen der Paare mit Christus (im August) und die Begleitung der Kinder im Rahmen der Pastoral de Criança (Pastorale der Kinder) jeweils am 1. Samstag jeden Monats. Diese Treffen finden unter dem Bibelzitat von Joh.10,10 statt: „Ich bin gekommen, damit alle das Leben haben und es in Fülle haben.“


In Zukunft ist zumindest eine der  folgenden zusätzlichen Aktivitäten vorgesehen:

  • Anstellung eines Pädagogen, der das Projekt der educação infantil (Kindererziehung) orientieren und begleiten kann
  • Anstellung eines  Psychologen, der die drogenabhängigen, suizidgefährdeten Jugendlichen beraten kann.


Zur Realisierung dieser Vorhaben benötigt das Team in Fabio Sandei Unterstützung von außen. Überweisungen bitte auf:
Brasilieninitiative Freiburg e.V., Volksbank Freiburg, Konto-Nr. 250 548 06, BLZ 680 900 00